Nach dem Protest ist vor dem Protest

Ich bin seit ca. 20 Jahren eigentlich immer irgendwie engagiert und aktiv gewesen: Ob gesellschaftlich ehrenamtlich für STARTRAMPE oder sternstrasse e.v. oder auch politisch bei den Gorleben Demos oder im Camp Trouble: Teatime in Heiligendamm. Dennoch würde ich mich nicht als Aktivistin bezeichnen. Aber mich ärgern Ungerechtigkeiten und ich finde grundsätzlich, das jeder etwas dazu beitragen sollte, unser Zusammenleben etwas friedvoller und sinnvoller zu gestalten.

Politisch bin ich bunt: Ich wähle nicht rechts oder links, sondern Positionen, die oft auch Politikerabhängig sind – sowohl Stadt- als auch Bundestagswahlbezogen.

Wenn ich jedoch sehe, was jetzt, nach dem G20 Gipfel, in meiner liberalen, ebenfalls bunten, friedlichen und freiheitsliebenden Heimatstadt passiert, bin ich entsetzt. Und zur Not werde ich auch zur Aktivistin, um als Hamburgerin etwas entgegenzusetzen.

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Protestschild auf der G20 Solidaritätsdemo (danke Jungs ;) )

Ich muss nicht „Links Sein“ um die alternative oder auch „anarchistische“ Szene zu schätzen. Und auch nicht „Rechts“, um die hanseatisch konservative Art zu schätzen. Nicht „Grün“, um trotzdem engagierten Umweltschutz zu schätzen oder „Gelb“, „Violet“ und was es sonst noch an Farbenvielfalt gibt. Genau das macht Hamburg aus, deswegen liebe ich diese Stadt und fühle mich hier zu Hause!

scheiß idee von olaf(1)

Anwohnerplakat

Was gerade passiert ist allerunterstes BILD-Niveau. Rechts gegen Links, Schwarz gegen Weiß, an Polemik kaum zu überbieten. Wer das Vorgehen von, aus meiner Sicht viel zu vielen, Polizisten stark kritisiert, kriegt zu hören: Man befürworte die Gewaltexzesse. Anstatt die Gewalttäter zu fassen, werden gleich alle verurteilt, die das Gedankengut „Anarchie“, „Antikapitalismus“ etc. teilen. Ich tue es nicht, teile aber die Vision einer Welt, in der wir friedlich und zufrieden zusammenleben und in der ein deutlich höheres Maß an Gerechtigkeit und Mitbestimmung existiert als heutzutage.

Ich hatte bereits in einem Artikel hier geschrieben, dass das ein abgekartertes Spiel war, aus meiner Sicht. Aber das es tatsächlich politisch derart genutzt werden würde, um uns Bürger dermaßen mehr einzuschränken, das Bunte in Schwarz-Weiß zu verwandeln – eine gleichförmige, brave, visionslose und nicht-couragierte Bevölkerung zu erschaffen: Das macht mich sprachlos und wahnsinnig wütend.

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Sitzblockade um Wasserwerfer auf Heiligengeistfeld

Sollte jemand im Blog lesen, der tatsächlich so gar nicht weiß, worüber ich rede: Einer der nächsten Artikel wird eine bunte Mischung aus Links enthalten, die – wer sich die Mühe macht, sie auch zu lesen – einen kleinen Überblick darüber geben soll, was gerade und unmittelbar aufgrund der G20 Ereignisse geplant wird, in unserer schönen Stadt.

Eines ist mal auf jeden Fall klar: Dieser Blog wird von mir weiter betrieben. Und ich freue mich über Gastbeiträge! Und meine Hoffnung bleibt, das sich nicht alle Bürger für dumm verkaufen lassen, sondern sich umfassend informieren und sich engagieren, damit Hamburg das bleibt, was es ist: Frei und Hanseatisch.

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Flaschenfriedhof im Schulterblatt nach der Gewaltattacke

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